KAFFEE UND GESUNDHEIT: Mythen, Fakten
Einer der großen Genüsse des spanischen Lebens ist eine gute Tasse Kaffee auf einer sonnigen Terrasse. Spanische Cafés – selbst die kleinsten – verfügen fast immer über eine professionelle Espressomaschine und servieren in der Regel einen ausgezeichneten Kaffee.
Kaffee wird aus den Samen der Kaffeepflanze gewonnen, die fälschlicherweise oft als „Kaffeebohnen“ bezeichnet werden. Diese Samen werden vom Fruchtfleisch getrennt, getrocknet, geröstet und anschließend gemahlen. Der Legende nach wurde Kaffee etwa um das Jahr 300 im heutigen Äthiopien entdeckt. Was sicher ist: Die Araber waren die Ersten, die Kaffee als Getränk entwickelten und den Anbau begannen. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kamen europäische Entdecker auf der Arabischen Halbinsel erstmals mit dem anregenden und geheimnisvollen Getränk in Kontakt. Die Hafenstadt Mokka entwickelte sich zum Zentrum des internationalen Kaffeehandels.
Später breitete sich der Kaffeeanbau auf andere tropische Regionen aus. Anfangs war Kaffee sehr teuer und nur für Reiche erschwinglich. Im 18. Jahrhundert, mit steigender Produktion, verdrängte Kaffee das Bier als beliebtestes Getränk. Heute wird in Westeuropa mehr Kaffee getrunken als Wasser oder Bier.
Mythen und Fakten rund um Kaffee
Kaffee ist seit jeher von Mythen und Fehlinformationen umgeben, insbesondere im Hinblick auf seine Auswirkungen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Er galt lange als krebserregend, magenreizend, knochenabbauend und herzgefährdend.
Tatsächlich enthält Kaffee Acrylamid – eine Substanz, die in hohen Dosen potenziell krebserregend ist. Beim Rösten wird diese Wirkung jedoch weitgehend neutralisiert.
Kaffee verursacht keine Magengeschwüre, kann aber bestehende Beschwerden verstärken. Und: Es gibt keine Hinweise, dass Kaffeekonsum die Knochendichte negativ beeinflusst.
Das Koffein im Kaffee hat nachweislich eine anregende Wirkung. Es fördert die Aufmerksamkeit, verzögert Müdigkeit und hilft uns, länger aktiv zu bleiben. Gleichzeitig kann Kaffee eine psychische Abhängigkeit erzeugen: Wer plötzlich aufhört, erlebt oft Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Konzentrationsprobleme – diese klingen meist nach 5 bis 10 Tagen ab. Bei manchen Menschen kann Kaffee Unruhe oder Angstsymptome auslösen, etwa Herzklopfen, schnelle Atmung oder Schwitzen.
Bis 2004 stand Koffein sogar auf der Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Doch Kaffee enthält viele weitere bioaktive Substanzen – und viele gesundheitliche Effekte gelten auch für entkoffeinierten Kaffee.
Kaffee erhöht leicht den Blutdruck und aktiviert das Herz-Kreislauf-System. Frühere Studien deuteten auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko hin, doch diese Ergebnisse waren oft durch den höheren Raucheranteil unter Kaffeetrinkern verzerrt.
Was aktuelle Studien (2024/2025) zeigen
Warum also all die widersprüchlichen Meldungen über Kaffee? Weil viele ältere Studien methodisch schwach waren – mit kleinen Stichproben, kurzen Laufzeiten oder unzureichender Kontrolle von Störfaktoren. Trotzdem wurden sie veröffentlicht, oft in weniger renommierten Fachzeitschriften, und von den Medien aufgegriffen. Kein Wunder, dass die Schlagzeilen ständig wechselten.
Gut gemachte Studien hingegen benötigen große Teilnehmerzahlen und vergleichbare Gruppen – in Bezug auf Geschlecht, Alter, Raucherstatus, Körpergewicht usw. Je größer die Studie, desto zuverlässiger die Ergebnisse.
2018 wurden drei groß angelegte Langzeitstudien veröffentlicht, bei denen Hunderttausende Menschen über viele Jahre hinweg beobachtet wurden. Alle kamen zu dem Ergebnis: Kaffeetrinker haben ein geringeres Sterberisiko – vor allem durch weniger Herz-Kreislauf- und neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer. Interessanterweise spielte es keine Rolle, ob der Kaffee Koffein enthielt oder nicht – vermutlich sind andere Inhaltsstoffe für den gesundheitlichen Nutzen verantwortlich.
Aktuellere Studien aus dem Jahr 2025, die höchsten wissenschaftlichen Standards entsprechen, bestätigen diese Ergebnisse: Mäßiger Kaffeekonsum (3 bis 5 Tassen täglich) ist mit einem deutlich geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer reduzierten Gesamtsterblichkeit verbunden – sowohl bei normalem als auch bei entkoffeiniertem Kaffee.
Auch der Zeitpunkt des Kaffeekonsums scheint entscheidend: Wer seinen Kaffee morgens (vor 12 Uhr) trinkt, hat ein um 31 % geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Tod und ein um 16 % geringeres Risiko für Tod durch andere Ursachen. Diese Vorteile zeigen sich nicht, wenn der Kaffee später am Tag getrunken wird.
Eine weitere großangelegte Studie mit über 500.000 Teilnehmern (veröffentlicht im September 2024) fand heraus: Mäßiger Kaffeekonsum (ca. 3 Tassen oder 200–300 mg Koffein pro Tag) ist mit einem signifikant geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall verbunden – erneut unabhängig vom Koffeingehalt.
Zum Wohl: Kaffee mit Genuss und Gewissheit 
Also: Gönnen Sie sich ruhig Ihre leckere Tasse Kaffee auf der Lieblings-Terrasse in Spanien – ganz ohne schlechtes Gewissen. Vielleicht schenkt Ihnen der Kaffee ja tatsächlich ein paar zusätzliche Jahre an der Costa del Sol!
Bilder:
1 – vor 15 Jahren | 2 & 3 – Pixabay | 4 – KI-generiert
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Meta-Beschreibung: Ist Kaffee gesund? Neue Studien zeigen: Kaffee kann Herzkrankheiten und Diabetes vorbeugen – auch koffeinfrei. Erfahren Sie mehr in unserer medizinischen Analyse.
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